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Warum man sich beim Aussortieren von mehr verabschiedet als nur von Dingen

  • Autorenbild: Fabienne Frei
    Fabienne Frei
  • 6. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit
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Diese vier Fotos von mir haben Seltenheitswert. Warum? Und was hat das mit Ordnung zu tun? VIELES! Ich habe vor Kurzem nämlich fast alle meine Lippenstifte entsorgt - und mich dabei von mehr getrennt, als bloss von ein paar Schminkutensilien.


Geschminkte Lippen fand ich schon immer schön, darum kaufte ich regelmässig neue Farben von zartem Pfirsichrosa bis zu tiefem Bordeaux . Das Resultat: Seit Jahren stand in meinem Badezimmerschränkli eine kleine Lippenstifte-Sammlung. Nur: Benutzt habe ich die Lippenstifte so gut wie nie. Entweder fehlte die Zeit, die passende Farbe oder einfach die richtige Stimmung.


Irgendwann habe ich realisiert (und akzeptiert): Ich bin einfach keine Lippenstift-Trägerin. Darum gibt es auch nur eine Handvoll Lippenstift-Fotos von mir. Nämlich genau die vier, mit denen dieser Blog-Artikel beginnt.


Was Lippenstift mit Loslassen zu tun hat

Trotzdem fiel es mir schwer, mich von diesen Stiften zu trennen. Denn mit ihnen war ein Wunschbild von mir verbunden – eine Version, die ich gerne verkörpert hätte. Die Lippenstifte loszulassen bedeutete darum auch, mich von dieser Vorstellung zu verabschieden. Vielleicht kennen Sie das?


Was bei mir die Lippenstifte waren, sind bei meinen Kundinnen und Kunden oft:


  • die zu klein gewordenen Jeans (“Da will ich wieder reinpassen.”)

  • der Stapel mit Musiknoten (“Ich sollte mehr üben.”)

  • das Laufband (“5 Kilo weniger wär super.”)      


Diese Dinge sind mehr als nur Gegenstände. Sie stehen für Ziele, Wünsche oder Überzeugungen – und genau deshalb ist Loslassen so schwierig. Man trennt sich eben nicht einfach von einem Objekt, sondern von einer Idee.


Doch solche Dinge haben auch eine Kehrseite: Sie erinnern uns ständig daran, was wir eigentlich noch tun sollten – und erzeugen damit Druck und ein schlechtes Gewissen.


Loslassen ist eine bewusste Entscheidung

Was hilft? Ein Wechsel der Perspektive. Loslassen heisst nicht aufgeben. Vielmehr bedeutet Loslassen, dass Sie sich bewusst entscheiden und die Prioritäten anders setzen. Sie befreien sich von Dingen und Ideen, die Ihnen die Energie rauben und schaffen damit Platz für das, was jetzt zu Ihnen passt.


Was heisst das konkret?


  • Trennen Sie sich von der zu kleinen Jeans und gönnen Sie sich eine neue Hose, in der Sie sich jetzt wohlfühlen und die Sie auch tragen.

  • Verkaufen oder verschenken Sie das Laufband und machen stattdessen eine sportliche Tätigkeit, die Ihnen Freude macht. Vielleicht verlieren Sie dabei nicht 5 Kilo, aber Sie bewegen sich dafür regelmässiger.

  • Und die Musiknoten? Als ich auf Instagram einen Beitrag zu meinem Lippenstift-Trennungsschmerz schrieb, habe ich folgenden Kommentar bekommen: “Was bei dir der Lippenstift war, waren bei mir die Musiknoten. Ich habe sie jetzt entsorgt und zägg, ich spiele einfach wieder Gitarre ohne Noten.” Gute Idee!


Und was ist mit meinen Lippenstiften? Ich habe nur drei neutrale Farben behalten und alle anderen entsorgt - inkl. Wunschbild. Eine Erleichterung für mein Badezimmerschränkli - und für mich!


Vielleicht möchten Sie sich auch von Dingen (und Ideen und Überzeugungen) verabschieden? Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, melden Sie sich gerne telefonisch oder per Mail für ein unverbindliches Gespräch. Hier finden Sie meine Kontaktdaten.

 
 
 

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